Foto: Clemens Deyerling – (v.l.n.r.) Ralf Simon, Yannick Timo Böge und Clemens Deyerling vor dem InnovationsQuartier Murnau.

Die FDP Penzberg holt sich wichtige Impulse beim Besuch des Innovationsquartier in Murnau und ist von der Vielfältigkeit überrascht. Ein nachhaltiges Nutzungskonzept für eine stillgelegte Liegenschaft, eine erhöhte Attraktivität für die Stadt, ein Tüfftel- und Gestaltungsraum für Schüler, eine Keimzelle für Gründer und ein eigenes kreatives Ökosystem. Der Ortsverband konnte wichtige Erkenntnisse mit nach Penzberg nehmen.

Der Abriss des ehemaligen Schlachthofs erregt noch immer die Gemüter und die Frage einer nachhaltigen Nutzung leerstehender Immobilien ist im Hinblick auf das Bahnhofsgebäude, das Zörner Gebäude, die ehemalige Stadtbibliothek, das Hörmann Areal und weiterer Immobilien allgegenwärtig.

Im gleichen Atemzug entstehen überall Konzepte für den neuen Arbeitsalltag in der Zeit nach Corona mit Schwerpunkten auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie lokale Angebote zur Entlastung von Pendlern und Reduktion des Straßenverkehr.

Lösungsansätze holten sich die Mitglieder des FDP Ortsverbands (OV) im Innovationsquartier (IQ) Murnau, mit dem Ziel, Impulse und die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein modernes Innovationszentrum mit nach Penzberg zu bringen. Man will aus Erfolgsgeschichten lernen, welche in einem vergleichbaren städtischen und wirtschaftlichen Kontext entstanden sind, um mit konkreten Vorschlägen an die Stadt heranzutreten.

Das IQ beeindruckt durch seine Dreiteilung. Die Kombination von Werkstatt, Büro und VHS Schulungsräume ermöglicht eine besondere Infrastruktur, welche in interessanten Gesprächen von
zahlreichen Mietern bestätigt wurden. Insbesondere das einzigartige „MakerLab“. Primär durch Spenden lokaler Unternehmen ermöglicht, umfasst es ein Elektroniklabor, eine Holzwerkstatt, eine Schneiderei, eine beeindruckende 3D-Druckerei sowie weiteren Technikräumlichkeiten.

Die Räumlichkeiten sind allen Interessierten zugänglich und bieten Technik für Prototypisierungen oder Produktentwicklungen. In Kooperation mit örtlichen Schulen oder der VHS werden auch entsprechende Kurse für Schüler ermöglicht.

Die Büros sind entweder mit einer Basisausstattung (Schreibtisch mit Stuhl im Co-Working Bereich) verfügbar oder können von den Mietern entsprechend ihrer spezifischen Bedürfnisse frei ausgestattet
werden (Einzelbüros), wodurch auch die Investitionskosten niedrig gehalten wurden.

Dadurch können Mietpreise unter Marktdurchschnitt angeboten werden und es musste seitens der Stadt Murnau lediglich der Brandschutz und Glasfaseranschluss angepasst werden, was die Gesamtinvestition enorm reduzierte. Das Ergebnis ist ein buntes Quartier, was durch Mitgestaltung
und aktive Beiträge seiner Mieter nachhaltig gewachsen ist.

Die Vorteile der Mitgestaltung des eigenen Arbeitsumfeld und der Freiraum sowie das Netzwerk sowohl des Innovationsquartiers selber als auch das Angebot für Murnau wurden in zahlreichen Gesprächen bestätigt.

„Der Umzug in das Innovationsquartier hat mir den nötigen Freiraum für eine persönliche und unternehmerische Weiterentwicklung geboten. Durch das Netzwerk und neue Geschäftskontakte konnte ich mich wirtschaftlich weiterentwickeln und sogar einen Azubi anstellen“, berichtet Sebastian Fricke, Inhaber von FrickeFilm und Gewinner des Deutscher Wirtschafts-Filmpreis 2020.

Immer wieder wurden das Netzwerk, der interdisziplinäre Austausch untereinander, als auch gemeinsame Kurse und Workshops als entscheiden Erfolgsfaktoren seitens der Mieter genannt. Ideen für neue Existenzgründungen seien teilweise erst in der Zusammenarbeit im IQ entstanden.

Ursprünglich im Vordergrund stand die nachhaltige Nutzung einer ungenutzten Immobilie, dem ehemaligen Murnauer Gemeindekrankenhaus. Geschaffenen wurde ein Raum für Selbstständige,
Existenzgründern, Freischaffende und auch Angestellte.

Zusammengefasst können wir berichten:

  • mit dem IQ wurde einfach und pragmatisch ein Raum zu Entfaltung und Verwirklichung geschaffen
  • mit dem IQ wurde ein eigenes wirtschaftliches Ökosystem und damit auch neue Arbeitsplätze und auch langfristige unternehmerische Erfolgsgeschichten in Murnau geschaffen
  • die Nachfrage ist groß, zu 100% ausgebucht, das Klientel besteht aus Existenzgründern, Freiberuflern und auch Angestellten

Ziel der FDP ist es, im kommenden Schritt die Erfolgsfaktoren und eine Konzeption für Penzberg, der Stadt in Person von Bürgermeister Korpan und dem Stadtrat zu präsentieren.