Schon heute platzt die Verkehrsinfrastruktur aus allen Nähten. Ohne eine Modernisierung und den Ausbau der heute lückenhaften Schieneninfrastruktur im Kreis werden wir die Menschen nicht zum Umstieg auf die Bahn bewegen können. Beim zweigleisigen Ausbau von Bahnstrecken, der Ergänzung der Haltestellen und der Reaktivierung der Fuchstalbahn (die die FDP seit über 20 Jahren fordert) geht es darum, Probebetrieb und neue Techniken (z.B. hybride Triebwagen) zu etablieren, die aus Landes- und Bundesmitteln gefördert werden. Die Empfehlungen des Strukturgutachtens Oberland insbesondere hinsichtlich querender Busverbindungen sind zeitnah umzusetzen.

Forderungen

Ausbau der vorhandenen Schieneninfrastruktur

  1. Weitgehender zweigleisiger Ausbau, Elektrifizierung und technische Ertüchtigung von Streckenabschnitten auf Werdenfelsbahn, Kochelseebahn und der Pfaffenwinkelbahn, um ein besseres Angebot (umsteigefreie Verbindungen mindestens Halbstundentakt) zu ermöglichen sowie
  2. zusätzliche Haltestellen, z. B. ggfs. Polling und Wilzhofen/Wielenbach
  3. Probebetrieb der Fuchstalbahn (Strecke Schongau – Landsberg)
  4. Reduzierung der überzogenen Auflagen der Reisendenzahlen

Kooperation mit dem MVV

Der Beitritt zum MVV wird angestrebt, darf aber nicht zu übermäßig starken und damit nicht mehr tragbaren Belastungen für den Landkreis führen, die über die Kreisumlage die einzelnen Kommunen über Gebühr belasten würden.

Des Weiteren darf der Beitritt nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung für bestehende Verkehrsbetriebe führen, die im Landkreis operieren.

Wir fordern, dass der Landkreis daher folgende Schritte unternimmt:

  1. Herstellung einer Tarifgemeinschaft zwischen MVV und lokalen Betrieben (Ziel: mit einem Ticket oder einer Zeitkarte jeden Ort innerhalb des MVV zu erreichen)
  2. Abgestimmter gemeinsamer Fahrplan sowie Anschlusssicherung an den Haltestellen innerhalb des Kreises, so dass die Busse mit den Bahnen abgestimmt sind.
  3. Gemeinsames Fahrgastinformationssystem
  4. Harmonisierung aller ÖPNV- Verkehre: Die Bayerische Eisenbahn GmbH soll auf allen Bahnstrecken im Landkreis die Frequenzen über den ganzen Tag auf mindestens einen 1 Stunden-Takt, und dort , wo das schon implementiert ist auf einen 1/2 Stunden Takt erweitern
  5. Aufnahme der statischen Fahrplandaten aller ÖPNV-Betriebe sowie der Live-Standorte aller Fahrzeuge des Landkreises (Stadtbusse etc.) in die MVV-App

Alpenbus

Gerade auch der Verkehrsbedarf, insbesondere für Pendler, der großen Unternehmen in der Region macht die Forderung nach einem Ost – West Linienbusverkehr, der die Zentren Miesbach –
Wolfratshausen – Penzberg – Weilheim – Schongau (evtl. noch Einbeziehung von Bad Tölz und Murnau) deutlich.

Förderung von neuen Mobilitätsdienstleistungen

  1. Einrichtung von Haltepunkten, Warteplätzen und Mitfahrerbänken (zur Nutzung von Mitfahrgelegenheiten)
  2. Car-Sharing, z. B. Einrichtung von Car-Sharing-Parkplätzen
  3. Ride-Pooling (Rufbussystem). Nach dem Vorbild einzelner Kommunen – wie z . B. das Projekt Murnau – soll im Landkreis ein Rufbussystem in Ergänzung zu den Bus- und den Bahnlinien
    mit entsprechender Taktung eingeführt werden
  4. Ehrenamtlich betriebener Bürgerbus als Ergänzung zum regulären Busverkehr.

Radwegenetze

Der Landkreis Weilheim-Schongau hat ein Radwegekonzept für Alltagsfahrten verabschiedet. Wir
machen uns stark für die Umsetzung dieses Konzepts, das im Wesentlichen zusammenhängende und
durchgängige Radwege entlang von Nord-Süd- und Ost-West-Korridoren vorsieht.

Park&Ride

Schaffung von genügend Stellplätzen an allen Bahnstationen.

Elektromobilität

Es ist zu erwarten, dass der Bedarf nach und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in den nächsten
Jahren stark zunimmt. Dem steht eine bisher schwache Infrastruktur an Ladestationen gegenüber.
Wir wollen, dass der Landkreis den Bestand an Ladeinfrastruktur ermittelt, einen Bedarfsplan erstellt
und die planungsrechtlichen Voraussetzungen für Private, Unternehmen und Tankstellenbetreiber
beim Aufbau von neuen Stationen schafft.
Entlastungsstraßen

Entlastungsstraßen

Wir setzen uns ein, die für das Stadtgebiet Weilheim im Bundesverkehrswegeplan 2030 geplante
Entlastungsstraße unterirdisch zu führen. Einen oberirdischen Verlauf lehnen wir ab. Es ist nicht mit
den Grundsätzen des Umwelt- und Naturschutzes sowie dem Ziel, Flächeneinsparung zu betreiben,
vereinbar, im Osten oder Westen von Weilheim Flächen für dieses Straßenbauprojekt zu
verbrauchen. Sowohl das im Osten gelegene Naherholungsgebiet Gögerl als auch das im Westen
gelegene Weilheimer Moos sind schutzwürdig. Ebenso ist anzunehmen, dass eine städtebauliche
Entwicklung Weilheims maßgeblich Richtung Osten/Südosten erfolgen wird, so dass eine Trasse in
absehbarer Zeit mit der Wohnbebauung kollidieren würde. Nur ein unterirdischer Trassenverlauf als
Tunnel in bergmännischer und auch in offener Bauweise ist nachhaltig und zeitgemäß.